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34
Aus der deutschen Vorzeit.
floh und wurde von seinen eignen Leuten erschlagen. Geiserich verließ Rom, ohne über die Herrschaft daselbst zu entscheiden. Nun führte der Gallier A v i t u s das Regiment. Nach kurzer Zeit wurde dieser durch den Sueven Ricimer gestürzt, der an der Spitze der fremden Truppen in römischen Diensten stand. Ricimer setzte vier Kaiser ein und ab, von welchen keiner zu Macht und Ansehen gelangen konnte. Nach Ricimers Tode (472) wurde durch dessen Neffen, den burgundischen König Gundobald, der Römer Glycerins auf den Thron erhoben. Gegen diesen machte der oströmische Kaiser Ansprüche auf die Herrschaft in dem weströmischen Reiche geltend und setzte Julius Nepos als Gegenkaiser ein. Kaum hatte Glycerins entsagt, so wurde Nepos durch den ehrgeizigen Orestes, den Anführer der kaiserlichen Haustruppen, vertrieben. Dieser ließ seinen Sohn Romulus Augustulus, einen 15jährigen Knaben, zum Kaiser ausrufen. Jetzt forderten die aus Pommern stammenden und in römischen Diensten stehenden germanischen Heruler und Rugier den dritten Teil aller Ländereien Italiens als Sold. Da diese Forderung abgeschlagen wurde, zogen sie unter ihrem Anführer, dem kühnen Herulerfürsten Odoaker, über die Alpen, belagerten den Orestes in Pavia und erstürmten die Stadt, worauf Orestes hingerichtet wurde. Romulus Augustulus wurde 476 abgesetzt und erhielt einen Wohnsitz in Unteritalien nebst einem Jahrgehalt. Odo-aker wurde König von Italien und begründete eine germanische Herrschaft daselbst. Damit hatte das römische Reich, das zwölfhundert Jahre bestanden und über fünfhundert Jahre eine Weltherrschaft ausgeübt hatte, im Abendlande sein Ende gefunden, und mit diesem Ereignis schließt die alte Geschichte.
3. Germanische Heldensagen.
Die Held entugenden der Germanen offenbarten sich zu keiner Zeit glänzender als zur Zeit der Völkerwanderung. Was einzelne Helden oder ganze Völkerschaften erlebt und vollbracht hatten, pflanzte sich von Mund zu Munde durch die Zeiten fort und wurde durch die geschäftige Sage mit den glänzenden Gebilden einer fruchtbaren Phantasie weiter ausgeschmückt. Über Zeit und Raum hinweg wurde Fernliegendes, Mythisches, Sagenhaftes und Geschehenes, verknüpft und zu einzelnen Sagenkreisen verdichtet, welche teilweise noch im späteren Mittelalter, um 1200, den Stoff zu den großen Volksepen geben, die eine Zierde der deutschen Litteratur bilden. Es gehören zu diesen Sagenkreisen:
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Extrahierte Personennamen: Ricimers Römer_Glycerins Julius_Nepos Nepos Romulus_Augustulus Odoaker Romulus_Augustulus
Extrahierte Ortsnamen: Rom Gundobald Pommern Italiens Pavia Unteritalien Italien
§. 5, 3. Germanische Heldensagen.
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1) Der fränkische oder niederrheinische, dessen Held Siegfried von Xanten durch Sage und Mythe verherrlicht wird.
2) Der burgundische, der sich um die Königsbrüder Günther, Gernot und Giselher mit ihrer Mutter Ute, ihrer Schwester Kriemhilde und ihren Dienstmannen Hagen, Volker und Dankwart bildet.
3) Der hunnische mit dem Hunnenkönig Etzel (Attila), in dessen Umgebung Walther von Aquitanien, Rüdiger vonbech-larn, Jrnfried von Thüringen und andere austreten.
4) Der ostgotische mit den Helden Hermanrich, seinem Neffen Dietrich von Bern (Theodorich dem Großen) und dessen Mannen, den Wölsungen, deren berühmtester Held Hildebrand ist.
5) Der lombardische, der die Helden Rother, Ortnit, Hugdietrich und dessen Sohn Wolsdietrich feiert.
6) Der nordische mit dem Friesenkönig Hettel und seiner Tochter Gudruu, dem Dänenkönig Horand mit seinen Oheimen Frute und Wate, welchen der Normannenkönig Ludwig und sein Sohn Hartmut gegenüberstehen. Außerdem gehören diesem Sagenkreise an der Jütenkönig Beowulf und die skandinavischen Helden Witt ich und Wieland.
Die meisten Volksgesänge, welche Stoffe der Heldensage enthielten, sind verloren gegangen; zwei Dichtungen sind in alter Fassung auf uns gekommen: der Beowulf und das Hildebrandslied. Der Beowulf ist das älteste angelsächsische Gedicht aus heidnischer Vorzeit. Es erzählt, wie der Jütenkönig Beowulf (Bienenwolf) das Ungeheuer Grendel, das, halb Mensch, halb Tier, in einem Moor haust, erlegt; wie er nach vielen anderen Abenteuern einen Drachen, der einen Goldschatz hütet, tötet, dabei aber ebenfalls den Tod findet, worauf Skalden seinen Ruhm verbreiten. Das Hildebrandslied, dem ostgotischen Sagenkreise angehörend, stammt seiner Bearbeitung nach aus dem 8. Jahrhundert und wurde zu Anfang des 9. Jahrhunderts im Kloster Fulda auf die inneren Deckblätter eines lateinischen Gebetbuches niedergeschrieben. Es ist Bruchstück und erzählt, wie Hildebrand, der alte Waffenmeister Dietrichs von Bern, aus dem Hunnenlande in seine Heimat Italien zurückkehrt, wie er an der Grenze seines Landes mit seinem Sohne Hadubrand, der seinen Vater tot glaubt, zusammentrifft und mit ihm in den Kamps treten soll. Mit dem Beginn des Kampfes bricht das Gedicht ab.
Außerdem ist das Waltharilied aus dem burguudisch-hunnischen Sagenkreise in einer lateinischen Bearbeitung aus dem 10. Jahrhundert vorhanden. Dasselbe handelt von Walther von Aquitanien, der mit Hildeg unde vom Hofe Attilas, wo sich beide als Geiseln befanden, entflohen ist. Nach mancherlei Abenteuern kommt er mit Hildegunde nach Burgund, wo König Günther ihn um seiner Schätze willen angreifen
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134
Zweite Periode des Mittelalters.
Auf Roberts jüngsten Bruder Roger I. folgte in der Regierung der Insel Sizilien dessen Sohn Roger Ii. (1130—1154). Dieser verband, nachdem Roberts Haus erloschen war, dessen Land mit Sizilien, und der Papst Anaklet H. erhob die vereinigten Gebiete zum Königreich Neapel und Sizilien. Roger Ii. gab dem Lande eine gute Verfassung und sorgte für Verbesserung der Rechtspflege und Förderung der Kultur. Durch die Vermählung der Erbtochter Rogers Ii., Konstantia, mit Kaiser Heinrich Vi. kam das Königreich 1194 unter die Regierung der Hohenstaufen.
§. 22. m r' wim jtneifßii Zeitraum.
Die Kulturbestrebungen Karls des Großen und der Kirche waren von erfreulichem Erfolg begleitet. Überall, wo das Christentum Eingang gefunden hatte, blühten Kloster- und Domschulen auf und wurden Pflegestätten für Kunst und Wissenschaft. Viele Klosterschulen erwarben sich großen Ruf, so Fulda unter Rhabanus Maurus, St. Gallen, Reichenau, Weißenburg, Hersfeld und Neu-Korvey. Namhafte Domschulen entstanden in Magdeburg, Hildesheim, Paderborn, Würzburg, Bamberg, Köln, Trier, Augsburg. Wie rasch und tief das Christentum in Deutschland Wurzel schlug, zeigen die Denkmäler der im 9. Jahrhundert entstandenen christlichen Poesie, die auf dem Boden der unterdrückten heidnischen erblühte. Dazu gehört: das Wessobrunner Gebet, das seinen Namen nach dem Fundorte, dem Kloster Wessobrunn in Bayern, trägt, die Zeit vor der Schöpfung schildert und vermutlich den Anfang zu einer Schöpfungsgeschichte bildete und trotz einiger Ausdrücke, die an die Edda erinnern, doch ein durchaus christliches Gepräge hat; ferner Muspilli (Weltbrand), ein Gedicht, welches in christlicher Vorstellung, aber mit heidnischen Anschauungen untermischt, das Ende der Welt zum Gegenstände hat. Es fallen in diese Zeit auch die beiden, das Leben Jesu behandelnden Evangelienharmonieen: der um 850 der Sage nach von einem sächsischen Bauern, wahrscheinlich aber von einem Geistlichen in alt-sächsischer Sprache gedichtete Heliand und der um 870 in althochdeutscher Sprache und Reimversen verfaßte Krist des Weißenburger Mönchs Dtfried. Daran reiht sich das Ludwigslied, welches den Frankenkönig Ludwig Hl., Enkel Karls des Kahlen, und dessen Sieg über die Normannen bei Saucourt 881 feiert. Vor der Macht des Christentums mußte die heidnische Volkspoesie in Deutschland bald erlöschen, und im Eifer um die Befestigung christlicher Anschauung
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Extrahierte Personennamen: Roberts Roberts Anaklet_H. Rogers Heinrich_Vi Heinrich Karls Rhabanus_Maurus Ludwig_Hl. Ludwig Karls Karls
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Extrahierte Personennamen: Ottos_I. Bruno Bernwarb_von_Hilbesheim Bischof_Ditmar_von_Merseburg Mönch_Larnpert Roswitha_( Otto_I. Otto_I. Ansgar_von_Korvep Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I. Otto
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ottos Aschaffenburg Deutschland Benebiktinerkloster_Ganbersheim Prag Bamberg Europa
§. 23. Die Frauen im zweiten Zeitraum.
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den Hofleuten beleidigende Äußerungen vernehmen mußte, so entfernte sie sich vom kaiserlichen Hoflager und begab sich nach Burgund, wo sie von ihrem Bruder und dessen Gemahlin auf das freundlichste aufgenommen wurde. Otto Ii. fühlte jedoch Reue über die Abreise seiner Mutter und ließ sie 980 einladen, zu ihm nach Pavia zu kommen. Er fiel ihr, als sie erschien, zu Füßen, flehte sie um Vergebung an und erwies ihr bis an seinen Tod die größte Ehrerbietung. Adelheid riet ihrem Sohne ab, den Kampf um Kalabrien und Apulien aufzunehmen, Theophano ermunterte ihn desto mehr dazu. Der unglückliche Ausgang desselben ist bekannt; Adelheid hatte ihn vorausgesehen.
Während Ottos Iii. Minderjährigkeit leiteten Theophano und Adelheid die Regierung mit Kraft und Umsicht gemeinschaftlich. Doch gab sich zwischen beiden Frauen bald eine große Mißstimmung zu erkennen, welche in offene Feindschaft ausartete. Theophano schwur, Adelheid keinen Einfluß mehr zu gönnen, da starb sie 991. Die gleichzeitigen Chronisten rühmen Theophanos einnehmendes Betragen, ihre große Bescheidenheit und Freigebigkeit, nicht minder ihre Entschlossenheit gegenüber ihren Feinden und ihre ausgesprochene Vorliebe für Bildung und Wissenschaft. Wenn man ihr vorwirft, daß sie italische und griechische Bildung hochgeschätzt und die Griechen mehr geliebt habe als die Deutschen, so darf man nicht vergessen, daß sie eine Griechin von Geburt war und ihre Jugendjahre in Italien verlebt hatte.
Adelheid übernahm abermals die Regierung, aber nur auf kurze Zeit. Ums Jahr 995 zog sie sich nach Selz bei Straßburg zurück, wo sie fern vom Geräusche der Welt nach einem sehr thatenreichen Leben frommen Andachtsübungen lebte und bis an ihr Ende viel Gutes wirkte. Sie starb am zweiten Weihnachtsfeiertage 999 und wurde in dem von ihr gestifteten Kloster zu Selz beigesetzt. Die Kirche verehrt in ihr eine Heilige.
4. Unter Otto I. lebte im Kloster Gandersheim im Braunschweigischen eine gelehrte Nonne, Roswitha, welche aus einem angesehenen sächsischen Hause stammte und von ihrer Äbtissin Ger-berga in Mathematik, Geschichte, in der lateinischen und griechischen Sprache wohl unterrichtet worden war. Sie dichtete Schauspiele geistlichen Inhalts in lateinischer Sprache und verfaßte auch eine poetische Erzählung der Thaten Ottos des Großen, worin sie sich bemühte, die Verhältnisse des königlichen Hauses so schön und glänzend als möglich zu schildern. Ihre Schauspiele wurden von
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§. 24. Übersicht. §. 25, 1. Der erste Kreuzzug. 143
Dritte Periode des Mittelalters.
Dorn Beginn der Areuzzüge bis zu Rudolf von haösöurg 1096—1273. §. 24. (ififusitsit.
1) Die Macht der römischen Kirche über die gesamte abendländische Christenheit zeigt sich in der Abhängigkeit der Fürsten und Völker von Rom, sowie in den Kreuzzügen nach dem Orient zur Befreiung des heiligen Grabes aus den Händen der Ungläubigen.
2) Gegen die beginnende Verweltlichung der römischen Kirche werden bereits Bestrebungen laut, welche die Kirche als ketzerische bezeichnete und grausam verfolgte. Es sind die Bewegungen in Italien, welche die Predigten des Arnold von Brescia (1139) hervorriefen, und die Bestrebungen der Waldenser und Albigenser im südlichen Frankreich (1206).
3) Durch die Kreuzzüge wird der Geist des Rittertums ausgebildet und veredelt; die Bildung des Morgenlandes wirkt vorteilhaft auf das Abendland ein. Künste und Wissenschaften heben sich wieder. Der dritte Stand kommt aus.
4) Der Ritterdienst und die Neigung, auf Abenteuer auszuziehen, ist der Entwicklung der Dichtkunst günstig. Der dichterische Geist des 12. und 13. Jahrhunderts bringt herrliche Früchte hervor und schafft großartige Epen und treffliche Minnelieder.
5) Der Kampf der hohenstaufifchen Kaiser mit den lombardischen Städten und dem Papste endete mit dem Untergange des erlauchten Kaiserhauses.
§. 25. Die äreujjüge 1096 — 1291.
1. Der erste Kreuzzug 1096 —1099.
Seit Helena ihren Sohn Konstantin den Großen zum Bau der herrlichen „Kirche der Auferstehung" in Jerusalem veranlaßt hatte, war es im Abendlande Sitte geworden, zum Grabe Christi zu pilgern und Vergebung der Sünden an dieser ehrfurchtsvollen Stätte vom Himmel zu erstehen. Wer eine solche Fahrt unternehmen wollte,
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Extrahierte Personennamen: Rudolf Rudolf Arnold_von_Brescia Helena Konstantin Christi
Extrahierte Ortsnamen: Rom Italien Frankreich Jerusalem
204
Dritte Periode des Mittelalters.
orientalische Wunderwelt mit der Geschichte seines Helden verknüpfte, das Rolandslied des Pfaffen Konrad, der Karls des Großen Zug nach Spanien und das Schicksal Rolands besang, sowie die Gedichte Königrother, Herzogernst und die erste deutsche Bearbeitung des Reinhart Fuchs durch Heinrich den Glichesäre. Jetzt ging die Pflege der Dichtkunst auf den Ritterstand und in die Hände fahrender Sänger über. Selbst gekrönte Häupter zeichneten sich im Gesänge aus, so namentlich Heinrich Vi. und Friedrich Ii. Außer den Hohenstaufen beschützten der Landgraf Hermann von Thüringen und die östreichischen Herzöge die Dichtkunst und versammelten an ihren Höfen die berühmtesten Sänger. Oft kamen die Dichter zu einem poetischen Wettstreite zusammen. Ein solcher ist uns von einem Meister des 14. Jahrhunderts in dem „Sängerkriege auf der Wartburg" geschildert worden. Diese erfreuliche Erscheinung führte zur ersten Blütezeit der deutschen Litteratur, sowohl auf dem Gebiete der Volkspoesie wie der Kunstpoesie, wo epische, lyrische und didaktische Werke entstanden und zum Teil noch erhalten sind. Die Volkspoesie wurde von fahrenden Sängern geübt, welche an den Höfen und bei Volksfesten von den alten nationalen Helden längst entschwundener Zeiten sangen und ihre Stoffe den Sagenkreisen entnahmen, welche oben (§. 5, 3) genannt sind. In dieser Zeit sind die vorzüglichsten deutschen Volksepen abgefaßt worden, das Nibelungenlied und das Gudrunlied, aber weder von diesen noch von anderen epischen wie lyrischen Volksdichtungen kennt man den Verfasser. Die Kunstpoesie wird, weil sie von Fürsten und Adligen ausgeübt wurde, auch Ritter- oder höfische Poesie genannt. Die epische Kunstpoesie wählte inländische und ausländische Stoffe; sie behandelt den Sagenkreis Karls des Großen und seiner Paladine, des Königs Artus und seiner Tafelrunde, des heiligen Grals*) oder die antiken Stoffe des trojanischen Krieges, des Äneas rc. Die vier bedeutendsten epischen Dichter waren Heinrich von Veldeke, welcher an dem Hofe zu Cleve den größten Teil seiner Eneit dichtete und das ihm entführte Werk am thüringischen Hofe wiedererhielt und 1189 vollendete; ferner Hartmann von Aue, ein schwäbischer Ritter, welcher an einem Kreuzzuge sich beteiligte und zuerst mit Glück die
*) Der heilige Gral wurde als eine kostbare Schale angesehen, deren sich Christus beim letzten Abendmahl bedient und in die Joseph von Ari-mathia bei der Grablegung das Blut des Herrn aufgefangen haben soll. Die Gralsage hat ihren Ursprung in Hindostan.
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TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Konrad Konrad Karls Reinhart_Fuchs Heinrich Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Friedrich_Ii Friedrich Hermann_von_Thüringen Karls Artus Heinrich_von_Veldeke Heinrich Hartmann_von_Aue Christus Joseph_von_Ari-mathia
32. Die Frauen des dritten Zeitraums.
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empfangen, darauf legte sie vor dem Altare ihre prächtigen Kleider ab, ließ sich die Locken abschneiden und nahm mit dem Schleier das grobe Franziskanerkleid an. Ihrem Beispiele folgte die eigene Mutter und Schwester. Das Leben der Nonnen hatte in den Augen der Welt etwas Würdevolles, Anziehendes und Reizendes; man betrachtete sie als gottgeweihte Jungfrauen, als Bräute Christi, und nach diesem Gesichtspunkte wurden selbst Vergehen unter ihnen behandelt und bestraft. In ihren Beschäftigungen beschränkten sich die Nonnen nicht bloß auf Gebete, fromme Betrachtungen und den Gottesdienst, sondern sie gaben sich auch mit den gewöhnlichen Haus- und Handarbeiten, mit der Kranken- und Armenpflege, mit dem Unterricht der weiblichen Jugend, mit Musik und Dichtkunst ab.
2. Die Betschwestern. Einen Mittelstand zwischen dem weltlichen und klösterlichen Leben bildeten die Betschwestern (Beguinen). Ein Priester in Lüttich hatte sein ansehnliches Vermögen dazu bestimmt, ehrbare Jungfrauen und Witwen durch eine eigentümliche Stiftung zu einem gottgefälligen Leben zu vereinigen und vor den Verführungen der Welt zu sichern. In seinem Garten vor der Stadt Lüttich
erbaute er eine Kirche und um dieselbe eine Menge abgesonderter
Häuschen, welche er Frauen ohne Unterschied des Standes und Vermögens einräumte. Sie waren Nonnen und versprachen Gehorsam für die Zeit ihres Aufenthaltes im Beguinenhof, wo sie einzeln oder auch zu vier beisammen, doch mit gesonderter Haushaltung wohnten. Sie behielten dabei die Verfügung über ihr Eigentum und das Recht, den Hof zu verlassen und sich zu verheiraten. Diese Beguinenhöse bildeten sich im Lause des 13. Jahrhunderts in den meisten Städten Belgiens und der Nachbarländer.
Wenden wir uns einzelnen Frauen zu, welche durch ihre Weiblichkeit, Frömmigkeit und Wohlthätigkeit sich großen Ruf erworben
haben, so sind besonders zwei hervorzuheben: Die heilige Elisabeth
und die heilige Hedwig.
3. Elisabeth von Thüringen, die Tochter des Königs Andreas Ii. von Ungarn, war als vierjähriges Kind 1211 an den Hof des Landgrafen Hermann von Thüringen auf die Wartburg gekommen, für dessen Sohn Ludwig sie von ihrer Geburt an als Gemahlin bestimmt war. Sie war schon als Kind sehr mildthätig und wurde später ihres tapfern, frommen Gatten durchaus würdig. Die innigste, reinste Liebe beglückte das edle Paar, und Elisabeth begleitete ihren Gemahl aus allen seinen Reisen. Nächst der Armenpflege beschäftigte sie sich vorzüglich mit den Kranken und scheute sich nicht, selbst den Aussätzigen,
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Hedwig Elisabeth Andreas_Ii Hermann_von_Thüringen Ludwig Ludwig Elisabeth
Extrahierte Ortsnamen: Christi Beguinenhof Belgiens Ungarn Wartburg